Regelungs- und Sicherheitskonzepte für extrakorporale Systeme zur Lungenunterstützung
Die Anwendung extrakorporaler Lungenunterstützungsverfahren auf der Intensivstation ist bei schwerstem akutem Lungenversagen (ARDS) mit fortbestehender Hypoxie eine etablierte Therapie, obwohl der Einsatz von Regelungs- und Sicherheitskonzepten bisher höchstens ansatzweise realisiert ist. Ziel dieser Übersichtsarbeit ist die Darstellung technischer Verbesserungen, die die Sicherheit und Leistungsfähigkeit der verwendeten Systeme steigern und die Darstellung von Konzepten für Sicherheit und Regelung der Systeme, die die Anwendung optimieren und sicherer gestalten könnten. Technische Innovationen sind die Verwendung neuer plasmadichter Kompositemembranen in den Oxygenatoren und neuer Blutpumpen mit verlängerter Haltbarkeit und reduzierter Blutzellschädigung. Eine andere Möglichkeit ist die Verwendung einer arterio-venösen pumpenlosen Lungenunterstützung (pECLA), die einen Oxygenator mit vermindertem Druckabfall integriert, zur Vereinfachung des klinischen Managements und der Vermeidung Pumpen-bezogener Komplikationen. Erste Systeme für die dezidierte extrakorporale Membranoxygenierungs- Therapie (ECMO-Therapie) wurden mittlerweile entwickelt, um einfache Kontroll- und Sicherheitskonzepte in die ECMO zu integrieren. Diese sind aber immer noch nicht ausreichend, um die spezifischen Probleme der ECMO beim Langzeiteinsatz auf der Intensivstation zu lösen. Eine zuverlässigere Anwendung der ECMO auch ohne kontinuierliche überwachung durch einen Kardiotechniker erfordert beispielsweise automatisierte Kontroll- und Sicherheitskonzepte zusätzlich zu verbesserten ECMO-Systemen. Ein weiterer Vorteil wäre der vereinfachte Intra- und Interhospitaltransport von Patienten mit ECMO.
Author
Kopp, R., Walter, M., Arens, J., Stollenwerk, A., Leonhardt, S., Schmitz-Rode, T., Kowalewski, S. and Rossaint, R.
ISSN
0013-5585
Journal
Biomedizinische Technik
Number
5
Pages
289-297
Volume
54
Year
2009